In der Nähe der Stadt Mühlberg/Elbe wurde europäische Geschichte geschrieben. 1547 trafen hier die Heere einer katholischen Allianz unter Kaiser Karl V. auf den protestantischen Schmalkaldischen Bund unter dem Kommando des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich. Dieses für den Verlauf der Reformation bestimmende Ereignis bildet den Hauptgegenstand des im April 2015 eröffneten Museums, das sich in die Reigen der mitteldeutschen Stätten der Reformation einreiht und das EU-Kulturerbesiegel trägt. Besucher erfahren hier, warum Kaiser Karl V. in Mühlberg den Höhepunkt seiner Macht erreichte und Spanier im April durch die Elbe schwammen.
Die so genannte Neue Propstei entstand 1531 und zeigt sich als architektonisches Prunkstück der Renaissance mit großzügigem Dekor insbesondere zur Straßenseite. Die treppenartige Giebelgestaltung erinnert an hansestädtische Kirchen- oder Profanbauten der Gotik. Gemeinsam mit dem benachbart liegenden ehemaligen Zisterzienser-Nonnenkloster gilt die Neue Propstei als überregional einmaliges Ensemble. Die 2012 bis 15 erfolgte Sanierung und Restaurierung des Gebäudes war auch mit einer Rekonstruktion der Innenräume verbunden, bei der Raumzuschnitte und Raumabfolgen in ihren Ursprungszustand zurückversetzt und historische Deckengewölbe originalgetreu saniert wurden. Das Haus birgt einen Schatz großflächiger Wand- und Deckenmalereien, darunter das Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus oder die beiden alttestamentarischen Szenen „Urteil des Königs Salomo“ und „Daniel auf dem Richterstuhl“.
In unmittelbarer Nähe der Propstei befinden sich die Zisterzienser-Klosterkirche, ein einschiffiger kreuzförmiger Backsteinbau aus dem 13. Jahrhundert, der heute als Konzertsaal genutzt wird. Ihm angeschlossen ist das Kloster Marienstern, ein Nonnenkloster des Zisterzienserordens, das ebenfalls im 13. Jahrhundert entstand. Das Kloster ist bis heute als geschlossene Anlage erhalten, wobei der verloren gegangene Kreuzgang mit einer modernen Interpretation ersetzt wurde. Bewirtschaftet wird es von der Ordensgemeinschaft der Claretiner als ökumenisches Haus der Begegnung und Stille. Das Äbtissinnenhaus, um 1500 errichtet, wurde 1717 zum Herrenhaus umgebaut. Ab 2010 erfolgte eine umfangreiche Sanierung; heute befinden sich dort Übernachtungsmöglichkeiten sowie Tagungs- und Seminarräume. Im Hospiz, einem Bau des 15./16. Jahrhunderts, befindet sich heute das städtische Trauzimmer. Das Refektorium aus dem 13./14. Jahrhundert wird heute für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. Die Villa Güldenstern, Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, dient heute als privates Wohnhaus.
Immobilieneigentümer
Stadt Mühlberg, Bewirtschaftung durch Museumsverbund Elbe-Elster
Anfragen Nutzung Propstei: Museumsverbund Elbe-Elster
Anfragen Nutzung Klosterkirche, Äbtissinnenhaus und Refektorium: Kloster Mühlberg Tel.: 035342 879270
Anfragen Nutzung Hospiz: Stadt Mühlberg
Tiefbauamt
Stadt Mühlberg
Umweltamt
Landkreis Elbe-Elster
Detailinformationen zum Motiv
220 V und 16 Ampere
1 x Kraftstrom im Innenhof 340 V und 32 Ampere
Parkplätze PKW in fußläufiger Entfernung vorhanden
Motivsituation: saniert, Museumsnutzung, Gebäude steht unter Denkmalschutz