Als breites Sackgassendorf mit Gut wurde Saarow 1423 erstmals urkundlich erwähnt. Das “Gut Saarow”, wie die heutige Gutsanlage damals genannt wurde, war gleich zweimal in der Geschichte “Ursprung” der heutigen Gemeinde Bad Saarow.
Zum ersten Mal durch die Familie von Löschebrand, die bereits Ende des fünfzehnten Jahrhunderts im Dorf Saarow ansässig war und die rund um den ihr gehörenden Scharmützelsee ihre Güter Pieskow und Saarow, die sich bis Reichenwalde ausdehnten bewirtschafteten. Sie lebten bereits 250 Jahre am Scharmützelsee als Kreismarschall Ernst Friedrich von Löschebrand das Haupthaus des heutigen Guts “Eibenhof” 1723 erbauen ließ.
Nach dem Tod Carl Wilhelm Erdmann von Löschebrand, der als ehemaliger Rittmeister im Leibhusaren-Regiment 1860 auf dem Reichenwalder Kirchhof bestattet wurde, erwarb 1862 der Freiherr Julius von Bonserie das Gut für 94.000 Taler.
1905 kaufte dann der Hofkammerrat Hermann Paschke das Rittergut Saarow mit dem dazugehörigen Land für die Landesbank Berlin zur Unterbringung der Verwaltung der zukünftigen Villenkolonie Bad Saarow. Damit fand auch die zweite “Gründung”, nämlich die des heutigen Bad Saarow ihren planerischen Ursprung auf dem heutigen Hofgut. Als die Verwaltung der Kolonie 1908 in ein neues Verwaltungsgebäude umzieht, kauft Rittmeister Freiherr von Reitzenstein den Hof, um von hier aus eine Pferdezucht zu betreiben.
1919 übernahm Dr. Paul Grabley das ehemalige Herrenhaus mit den Nebengebäuden und richtete nach entsprechenden Umbaumaßnahmen ein Sanatorium für Zivilisationskranke ein. Zu diesem Zweck wurde das Hauptgebäude um zwei Achsen mit Krüppelwalmdach verlängert und an der Ostseite mit einer Veranda versehen. Mit dem vollständigen Ausbau des Mansardengeschosses entstanden 21 Patientenzimmer mit insgesamt 32 Betten.
Kurz vor Paul Grableys Tod im Jahr 1949 schließt er einen Pachtvertrag mit dem Kulturbund der DDR, der das Haus wenig später erwirbt. Die Witwe Paul Grableys übernimmt anfangs die Leitung des Hauses, in dem bis zur Wende 1989, namhafte Schriftsteller und Kulturschaffende der DDR arbeiten, sich erholen oder an Veranstaltungen teilnehmen.
Nach jahrelangem Rechtsstreit zwischen der Nachfolgeorganisation des Kulturbundes und der Treuhandanstalt erwarben Privatleute 2004 den Hof.