Der Architekt der Gethsemanekirche August Orth war einer der bedeutendsten Architekten, Stadtplaner und Fachautoren der Kaiserzeit. Er war einer der bemerkenswertesten Kirchenarchitekten des 19. Jahrhunderts, hat aber auch auf dem Gebiet der Eisenbahnarchitektur hervorragendes geleistet.
Orth schuf durch die Kombination eines gängigen Langhauses mit einem eingeschriebenen Oktogon einen weiten, hellen Einheitsraum mit Emporen. Aus künstlerischen Gründen reduzierte er die sehr schlanken und hohen Pfeiler auf die geringst notwendige Zahl. Dadurch erzeugte er einen eleganten, leichten Raumeindruck. Orth hielt am Rundbogenstil des protestantischen Kirchenbaus seiner Vorgänger Schinkel und Stüler fest, erweiterten diesen aber durch eine eigenständige Mischung aus romanischen und gotischen Formen. Er gab nicht der zeitgenössischen Mode nach, stilreine neugotische Kirchen zu schaffen.